Mediation bei Erbe

Mediation bei Erbstreitigkeiten ist oft sehr komplex. Dabei schleichen sich teils uhralte Rechnungen mit in den Konflikt. Bei Tod ist der Tag der Abrechnung. In der Mediation geht es darum, dies Verstrickungen sichtbar zu machen und gegenenfalls auch zu lösen. In den meisten Fällen wird in Erbkonflikten zwischen emotionalem und finanziellem Wert entschieden. Bei komplexen finanziellen Verhältinssen wird jeweils ein Treuhänder beigezogen. Aber wer erhält das Familienbild, welches alle haben wollen?
Mediation bei Erbe (am Bsp. von Familie von Allmen)

Die Familie von Allmen hat in Grindelwald direkt an der Skipiste ein Bauernhaus mit einem grossen Stall für 60 Kühe. Seit einigen Jahren fühlt sich Max von Allmen (72) zu alt um den Hof zu bewirtschaften. Deshalb hat sich Max entschlossen, den Viehbestand zu verkaufen und stattdessen eine kleine Schneebar zu eröffnen. Er beginnt ganz einfach auf ein paar Bänken und Tischen serviert er seinen Gästen heisse und kalte Getränke. Sein älterer Sohn Hans (48) lebte mit seiner Familie immer noch in Grindelwald und  half seinem Vater zuerst beim Hof, danach beim bewirten der Gäste. Nach und nach wurde die Schneebar immer grösser. Vor 4 Jahren wurde der Stall mit 300m2 neu renoviert und zu einem Bergrestaurant umgebaut. Im Sommer wurde die Wirtschaft für Wanderer betrieben. Max bezahlte seinem Sohn Hans immer einen Stundenlohn, da er das als fair empfand. Schliesslich konnte sein jüngerer Sohn Fritz (44) an der Uni studieren und ist heute CEO eines internationalen Konzerns.
Max und seine Frau Linda kamen vor 4 Monaten bei einem tragischen Verkehrsumfall ums leben. Ein Testament wurde nicht gemacht. Nach der Beerdigung und der ersten Trauer kamen die Behörden und fragten nach dem Erbe. Fritz und Hans wussten nicht wie sie das Erbe aufteilen sollen, beide wollten eine für sie stimmige Lösung, welche nicht von Dritten bestimmt wird. Fritz hat vorgeschlagen in eine Mediation zu gehen.
An der ersten Sitzung der Mediation in Bern besprachen Hans und Fritz gemeinsam mit dem Mediator, ob sich Ihr Fall überhaupt für eine Mediation eigne.
 

Der Mediator stellte den beiden Brüdern die folgenden Fragen:

  • Sind sie sich bereits einig, wie sie das Erbe aufteilen möchten?
  • Möchten sie eine eigene Lösung erarbeiten oder möchten sie eine Lösung von Dritten annehmen?
  • Haben sie eventuell eine Idee, wie sie dies Problem selber lösen können?
  • Kennen sie jemanden der Ihnen helfen könnte, ihre Wünsche und Interessen herauszuarbeiten und in einer Lösung abzudecken?
  • Jede dieser Frage wurde diskutieret und bewertet. Dabei stellte sich heraus, dass die beiden Brüder eine eigene Lösung mit Hilfe des Mediators erarbeiten wollen. Nachdem die Rahmenbedingungen für die Mediation festgelegt wurden, konnten beide Ihre Sicht darstellen.
  • Danach wurden Themen festgelegt bei denen eine Lösung zu finden ist.
Es entstanden in der Mediation die folgenden Themen:
  • Haben beide Brüder den gleichen Anspruch auf das Erbe?
  • Soll Hans für die Aufbauarbeiten der Schneebar zusätzlich entschädigt werden?
  • Nach dem Ableben von Max. Wie soll Hans seinen Lebensunterhalt weiter gestallten? Soll die Schneebar erhalten bleiben?
  • Wie soll der Hof respektive die Schneebar bewertet werden?
So hätte vermutlich ein Gericht entschieden:
  • Der Hof respektive die Schneebar müssen durch einen Experten geschätzt werden.
  • Hans würde keine Entschädigung für die Aufbauarbeiten erhalten, da er in dieser Zeit bei Max angestellt war und entlöhnt wurde.
  • Das Erbe würde vermutlich hälftig geteilt.
 

Was haben Hans und Fritz in der Mediation vereinbart:

  • Hans und Fritz war klar, dass beide den gleichen Anspruch auf das Erbe haben. Hans wollte die Schneebar nach der Mediation weiterführen und sogar noch weiter ausbauen für Anlässe mit Adventure-Charakter für Private und Geschäfte. Fritz war es wichtig, dass der Hof in der Familie bleibt und dass sich sein Bruder nach der Mediation, seine Existenz aufbauen kann.
  • Der Hof wurde durch einen Experten auf 1,4 Mio Franken geschätzt.
  • Hans übernahm den Hof, dazu nahm er eine Hypothek von Fr. 700'000.- auf.
  • Fr. 350'000.- bezahlte er an Fritz aus.
  • Die anderen Fr. 350'000.- bekam er von Hans als zinslosen Kredit, wobei er während 20 Jahren monatlich Fr. 1'500.- zurückbezahlt.
  • Die Fr. 350'000.- investiert Hans in den Umbau des Hofes, damit er die geplanten Events für Private und Geschäfte durchführen konnte.
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